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21.05.2024
MODESTIES – Werke von André Wostijn zur Spurensuche
Neue monografische Ausstellung im Trinkhall Museum LiégeGleich zwei neue beseelte Ausstellungen bietet das wallonische Outsider Art-Zentrum seit dem Frühjahr an: Zunächst die Themenausstellung „À l´œuvre“ mit dreißig Positionen im Obergeschoß. Hier wird Fragen wie „Existiert ein Kunstwerk? Von welcher Existenz ist es beseelt? Wo beginnt ein Kunstwerk?“ ( .. endet es, verliert es sich) nachgegangen. Überwiegend sieht man Schöpfungen von Werkstattschaffenden mit mentalen und psychosozialen Einschränkungen aus Belgien, aber auch vom autistischen US-Künstler Dan Miller (Creative Growth Art Center, Kalifornien) oder von Luciano Trebini und Paola Sensi vom italienischen Atelier La Manica Lunga. Zu diesen gesellen sich korrespondierende Partnerwerke wie etwa „Der Tod des Zirkus“ von Louis Pons aus Frankreich.
Zuvor aber erwarten den Besucher im Erdgeschoss die „Modesties d´André Wostijn“. Dank einer Schenkung ging fast der komplette Nachlass des jüngst verstorbenen belgischen Künstlers mit über 300 Arbeiten im Oktober 2023 dauerhaft ans Trinkhall Museum nach Lüttich. Hier hat er einen prominenten Platz in der Sammlung eines internationalen Museums. Schon in diesem Frühjahr konnte daraus eine erste monografische Ausstellung erstellt werden. Auf diese fokussiert sich der Verfasser dieses Beitrags nach seiner jüngsten Visite im spannenden Museum im Avroy Park.
ATELIER DE ZANDBERG ALS HEIMAT
Mehr als zwanzig Arbeiten von André Wostijn (1966 - 2022), der (s)eine Heimat im flämischen Atelier De Zandberg (Harelbeke) hatte, beeindrucken. Das Werkstatthaus in Westflandern stellt Kunstschaffenden mit geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen Räume, Materialien, Präsentationsoptionen und Assistenzen bereit, ohne inhaltlich oder therapeutisch auf ihre Kreativitätsprozesse Einfluss nehmen zu wollen. Zandberg wurde 1992 in einer alten Jungenschule gestartet, deren Klassenzimmer heute als Ateliers dienen. Man betreibt auch eine Artothek, ein artist in residence-Programm und eine Internetgalerie. Die Website verrät mehr zum Künstler: „André Wostijn entwickelte aus seinen Erfahrungen im Atelier und der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern eine künstlerische Sprache, die die Lücke zwischen geschriebener Sprache und grafischer Zeichnung schließt. Er schrieb und zeichnete und entwickelte sich zu einem begabten Grafiker mit seinem eigenen Stil. Seine Arbeit ist spontan, spielerisch, positiv, ermutigend. André kreiert .. verbale und schriftliche Poesie, angewandte Kunst .. Grafik, Collage, Zeichnung und Malerei. Manchmal schuf er multimediale Hybride aus all dem. André Wostijn hat sich nach und nach einen Namen als Künstler gemacht, sowohl in sozialkünstlerischen Kreisen als auch darüber hinaus.“
KUNST UND POESIE IM JA-DUO
Seine Stationen verzeichnen Gruppen- und Einzelausstellungen in ganz Belgien, in den Niederlanden, Frankreich oder Serbien. Sei es in öffentlichen Kunsthäusern, Museen, Galerien, Bibliotheken, Kirchen, Banken, auf Kulturfestivals oder bei Privatadressen. Hervorzuheben ist seine lange Freundschaft mit dem etablierten flämischen Künstler José Vandenbroucke. Die beiden arbeiteten seelenverwandt fast zwanzig Jahre als effizientes Künstlerduo zusammen. André wählte hierfür den Namen „JA“ (für Jose & André und als Bejahungswort). Immer lauerte Dadaistisches in ihrem Output. Eine der letzten Aktivitäten war eine Gemeinschaftsausstellung mit José in der Bibliothek von Harelbeke im Jahr 2022. A.W. nahm auch auf der Biennale internationale de gravure contemporaine in Liége teil, wurde in die Collection von RTBF aufgenommen oder partizipierte beim Sociaalartistiek Festival in Gent. Ohne Affektiertheit oder Künstlichkeit zeichnet er mit seiner Kunst eine Kartografie persönlicher und menschlicher Wege und Irrwege: Die gravierten Furchen, ob leicht oder stark gesetzt, wirken wie Spuren unserer Unsicherheiten, unseres Zögerns oder unserer offenen Annäherungsversuche, all unserer Schritte am Rande unserer inneren und äußeren Wanderungen – fern wie nah – und unserer Rückkehr. So (sinngemäß) interpretiert es Carl Havelange, der Direktor des Trinkhall Museums.
AUSTAUSCH MIT SELBSTHILFE SEELENLAUTE SAAR / MERZIG
Die markante Einzelausstellung ist noch bis März 2025 zu besichtigen. Pressereferentin Muriel Thies hält für den wachsenden deutschsprachigen Besucheranteil ein aktuelles Programmblatt auf Deutsch bereit. Ein Besuch des gesamten Hauses ist lohnenswert, das überdies eine gut geführte Fachbibliothek für Interessierte vorhält. Im angegliederten sozial-genossenschaftlichen Café-Bistro kann man seinen Besuch reflektieren und ausklingen lassen. Der Autor nahm seinen Trinkhall-Besuch im Mai im Auftrag der saarländischen Selbsthilfegruppe SeelenLaute Merzig-Wadern (unterstützt aus Mitteln der GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe Saarland) als Weiterbildungsreferent im Thema Psychiatrieerfahrenen-Kunst wahr – für grenzüberschreitenden Informationsaustausch und Vernetzung. Dabei wurden der Museumleitung und der Bibliothek des Zentrums die jüngste Ausgabe der Selbsthilfe-Zeitung SEELENLAUTE mit mehreren Exemplaren zur Verfügung gestellt. In der Durchführung und Öffentlichkeitsarbeit der kleinen Seminarreise nach Belgien assistierte die Medienstelle des europäischen Kunstprojekts Art-Transmitter.de.
Trinkhall Museum, Parc d’Avroy, B-4000 Liège. Führungen nach Anmeldung. Zu Öffnungszeiten und Eintritt siehe www.trinkhall.museum. E-Mail: info@trinkhall.museum, Telefon +32 4 222 32 95
- Art-Transmitter-Sonderbeitrag von Gangolf Peitz (© Text + Foto, Mai 2024) -
www.trinkhall.museumZuvor aber erwarten den Besucher im Erdgeschoss die „Modesties d´André Wostijn“. Dank einer Schenkung ging fast der komplette Nachlass des jüngst verstorbenen belgischen Künstlers mit über 300 Arbeiten im Oktober 2023 dauerhaft ans Trinkhall Museum nach Lüttich. Hier hat er einen prominenten Platz in der Sammlung eines internationalen Museums. Schon in diesem Frühjahr konnte daraus eine erste monografische Ausstellung erstellt werden. Auf diese fokussiert sich der Verfasser dieses Beitrags nach seiner jüngsten Visite im spannenden Museum im Avroy Park.
ATELIER DE ZANDBERG ALS HEIMAT
Mehr als zwanzig Arbeiten von André Wostijn (1966 - 2022), der (s)eine Heimat im flämischen Atelier De Zandberg (Harelbeke) hatte, beeindrucken. Das Werkstatthaus in Westflandern stellt Kunstschaffenden mit geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen Räume, Materialien, Präsentationsoptionen und Assistenzen bereit, ohne inhaltlich oder therapeutisch auf ihre Kreativitätsprozesse Einfluss nehmen zu wollen. Zandberg wurde 1992 in einer alten Jungenschule gestartet, deren Klassenzimmer heute als Ateliers dienen. Man betreibt auch eine Artothek, ein artist in residence-Programm und eine Internetgalerie. Die Website verrät mehr zum Künstler: „André Wostijn entwickelte aus seinen Erfahrungen im Atelier und der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern eine künstlerische Sprache, die die Lücke zwischen geschriebener Sprache und grafischer Zeichnung schließt. Er schrieb und zeichnete und entwickelte sich zu einem begabten Grafiker mit seinem eigenen Stil. Seine Arbeit ist spontan, spielerisch, positiv, ermutigend. André kreiert .. verbale und schriftliche Poesie, angewandte Kunst .. Grafik, Collage, Zeichnung und Malerei. Manchmal schuf er multimediale Hybride aus all dem. André Wostijn hat sich nach und nach einen Namen als Künstler gemacht, sowohl in sozialkünstlerischen Kreisen als auch darüber hinaus.“
KUNST UND POESIE IM JA-DUO
Seine Stationen verzeichnen Gruppen- und Einzelausstellungen in ganz Belgien, in den Niederlanden, Frankreich oder Serbien. Sei es in öffentlichen Kunsthäusern, Museen, Galerien, Bibliotheken, Kirchen, Banken, auf Kulturfestivals oder bei Privatadressen. Hervorzuheben ist seine lange Freundschaft mit dem etablierten flämischen Künstler José Vandenbroucke. Die beiden arbeiteten seelenverwandt fast zwanzig Jahre als effizientes Künstlerduo zusammen. André wählte hierfür den Namen „JA“ (für Jose & André und als Bejahungswort). Immer lauerte Dadaistisches in ihrem Output. Eine der letzten Aktivitäten war eine Gemeinschaftsausstellung mit José in der Bibliothek von Harelbeke im Jahr 2022. A.W. nahm auch auf der Biennale internationale de gravure contemporaine in Liége teil, wurde in die Collection von RTBF aufgenommen oder partizipierte beim Sociaalartistiek Festival in Gent. Ohne Affektiertheit oder Künstlichkeit zeichnet er mit seiner Kunst eine Kartografie persönlicher und menschlicher Wege und Irrwege: Die gravierten Furchen, ob leicht oder stark gesetzt, wirken wie Spuren unserer Unsicherheiten, unseres Zögerns oder unserer offenen Annäherungsversuche, all unserer Schritte am Rande unserer inneren und äußeren Wanderungen – fern wie nah – und unserer Rückkehr. So (sinngemäß) interpretiert es Carl Havelange, der Direktor des Trinkhall Museums.
AUSTAUSCH MIT SELBSTHILFE SEELENLAUTE SAAR / MERZIG
Die markante Einzelausstellung ist noch bis März 2025 zu besichtigen. Pressereferentin Muriel Thies hält für den wachsenden deutschsprachigen Besucheranteil ein aktuelles Programmblatt auf Deutsch bereit. Ein Besuch des gesamten Hauses ist lohnenswert, das überdies eine gut geführte Fachbibliothek für Interessierte vorhält. Im angegliederten sozial-genossenschaftlichen Café-Bistro kann man seinen Besuch reflektieren und ausklingen lassen. Der Autor nahm seinen Trinkhall-Besuch im Mai im Auftrag der saarländischen Selbsthilfegruppe SeelenLaute Merzig-Wadern (unterstützt aus Mitteln der GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe Saarland) als Weiterbildungsreferent im Thema Psychiatrieerfahrenen-Kunst wahr – für grenzüberschreitenden Informationsaustausch und Vernetzung. Dabei wurden der Museumleitung und der Bibliothek des Zentrums die jüngste Ausgabe der Selbsthilfe-Zeitung SEELENLAUTE mit mehreren Exemplaren zur Verfügung gestellt. In der Durchführung und Öffentlichkeitsarbeit der kleinen Seminarreise nach Belgien assistierte die Medienstelle des europäischen Kunstprojekts Art-Transmitter.de.
Trinkhall Museum, Parc d’Avroy, B-4000 Liège. Führungen nach Anmeldung. Zu Öffnungszeiten und Eintritt siehe www.trinkhall.museum. E-Mail: info@trinkhall.museum, Telefon +32 4 222 32 95
- Art-Transmitter-Sonderbeitrag von Gangolf Peitz (© Text + Foto, Mai 2024) -
15.05.2024
Neues Kunstforum Buddemühle öffnet am 26. Mai
Begegnungs- und Kompetenzzentrum für Outsider ArtNach gut dreijähriger Bauzeit können Klaus-Peter Kirchner und sein Team diesen Monat als Institution der Aktion-Kunst-Stiftung das Kunstforum Buddemühle, Buddemühle 1 in 59514 Welver Schwefe eröffnen. Dies geschieht am 26.05.2024 von 11 bis 15 Uhr mit einer ersten Ausstellung, die Einblick in die Sammlung mit Werken aus vier Sammlungskomplexen gibt. Im ehemaligen Stallgebäude des Dreiseitenhofs ‚Buddemühle‘ in Welver Schwefe in der Nähe von Soest (NRW) finden zum Themenfeld „Inklusion und Kunst“ Veranstaltungen, Ausstellungen, Forschung und vor allem Atelierangebote auf über 700 m² Fläche statt. So will das Kunstforum bundesweit eine Begegnungsstätte und ein Kompetenzzentrum für sogenannte Outsider Art sein. Für Bahnreisende ist am Eröffnungstag auf Nachfrage ein Shuttle-Service ab 11 Uhr am Bahnhof Borgeln eingerichtet (bei Bedarf anmelden bei info@kunstforum-buddemuehle.de).
www.kunstforum-buddemuehle.de 10.05.2024
Pe-KulturNetzwerk startet gestärkt durch
Gefördert von der Ruth Fricke-Stiftung – Loslösung vom BPE e.V.Wie Rundbrief und Newsletter des BayPE e.V. im April informieren, ist nach der Sitzung des Stiftungsbeirats im November 2023 die erste Förderung der Ruth Fricke-Stiftung am 25.01.2024 in Herford in Höhe 8.500 Euro an das neue Pe-KulturNetzwerk (Sitz Fürstenwalde, Brandenburg) vergeben worden. Weitere 1.500 Euro gingen an den Hamburger Verein „Irre menschlich“.
Ruth Fricke war langjährig aktives und populäres Vorstandsmitglied im (seinerzeit vielseitigeren und umfänglicher arbeitenden Bundesverband BPE e.V.), bis zu ihrem krankheitsbedingten Tod 2021. Sie verstand es, innerhalb des Verbandes unterschiedliche Kräfte und Meinungen aufzuzeigen, zu moderieren und möglichst zu verbinden, war innerhalb der Selbsthilfebewegung allseitig ansprechbar und als weit vernetzte Person mit hoher Kompetenz auch in der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit sowie in gesundheits- und sozialpolitischen Gremien gefragte Stimme und anerkannte Vertretung Betroffener. Zudem engagierte sie sich für die künstlerische Betätigung Psychiatrie-Erfahrener, als gleichwertiger Teil von Selbsthilfearbeit im Bemühen um Entstigmatisierung, normalem gesellschaftlichen Miteinander aller, für mehr Gesundheit, Teilhabe und Selbstbestimmung.
Das von Ruth bereits 2006 initiierte und gegründete BPE-Kulturnetzwerk - vermutlich inspiriert durch das bildhauerische Werk der großen deutschen Psychiatrieerfahrenen Dorothea Buck - wuchs nachfolgend (publizistisch-technisch unterstützt vor allem vom Berliner Selbsthilfeaktivisten Reinhard Wojke) zu einem respektablen Vernetzungs-Forum, mit beachteten Live-Auftritten und Präsentationen von PE-Kulturschaffenden aus ganz Deutschland, wie z.B. 2011 im Berliner Kleisthaus mit Literatur, Musik und Malerei oder 2007 ähnlich in Trier auf einem Café-Open Air in der Innenstadt. Nach Ruths Versterben und wachsender BPE-Dauerproblematik, ging auch das freie Engagement dieser wichtigen Kultur-Selbsthilfearbeit im BPE immer weiter zurück. Ruth Fricke hat ihr Privatvermögen noch zu Lebzeiten als Herzensangelegenheit in eine eigene Stiftung übergeben, die konkret Projekte von Psychiatrie-Erfahrenen unterstützt.
PE-KULTURNETZWERK MIT TEAM UM SILVIA HOFFMANN
Die Art-Transmitter-Redaktion wünscht dem Netzwerk um Leiterin Silvia alles Gute, viel Spaß und Erfolg bei der Kultur-Selbsthilfearbeit. Gerne informieren wir zu den Eckdaten und aus der Selbstbeschreibung des Projekts (offensichtliche Schreibfehler wurden redaktionell korrigiert).
Auszug aus der Presseerklärung vom April 2024:
Darin wird zunächst mitgeteilt, dass eine Loslösung vom heutigen Bundesverband Psychiatrieerfahrener notwendig geworden sei, um dem Erbe und den Leitgedanken der Stiftungsgeberin wie auch der einstigen BPE-Mitgründerin Dorothea Buck würdig gerecht zu werden.
"Das KulturNetzwerk, einst gegründet von Ruth Fricke (am 1.9.2006), ist seit dem 1.1.2024 unabhängig vom BPE e.V. .. Das KulturNetzwerk, in Person die Koordinatorin Silvia Hoffmann (seit 2021), sieht sich den beiden starken Frauen, was sie einst ins Leben gerufen haben (Trialog, Aktionsbündnis, Selbstfindung, Kulturnetzwerk, Kunst, etc.), sehr verbunden. Sie selbst ist Visionärin, bewusstseinsorientiert, Ich-Arbeiterin und Pe-Künstlerin (das Leben durch Kreativität zum Ausdruck bringen), ist streitbar, trialogisch und immer hinterfragend. Das KulturNetzwerk hat sich aufgrund der Umstände in den vergangen drei Jahren breit aufgestellt. Weit über die künstlerischen Grundpfeiler hinaus hat es sich auch politisch entwickelt und vernetzt engagierte Psychiatrie Erfahrene -bundesweit- um sich gegenseitig thematisch, für das eigene Engagement, zu stärken. Das KulturNetzwerk ist jetzt als Projekt an klein aber oHo e.V. angelehnt. Klein aber oHo e.V. basiert regional (Fürstenwalde, Land Brandenburg) auf den gleichen Grundwerten, versteht sich als die Zukunft der Selbsthilfe .. und macht .. unabhängige Pe-Kultur. Stets inklusiv, breit vernetzt, mit der Grundperspektive Psychiatrie-Erfahrung .. stets verbindend denkend! ... Das KulturNetzwerk bietet Räume (in Präsenz und virtuell) um Eigenständigkeit und/oder individuelles Engagement, spielerisch und/oder gemeinschaftlich zu entdecken und fordert dazu auf .. in die eigene Stärke zu kommen, sich selbst zu helfen, ohne anderen zu schaden. .. Achtsamkeit ist eine wesentliche Eigenschaft die geübt sein will, darüber haben wir, im KulturNetzwerk, in den letzten drei Jahren einiges dazu gelernt. Oberstes Ziel .. ist, ein beständiger Ort zu sein um all dem Eigensinn Raum und Zeit zu lassen .. An jedem 23. treffen wir uns zum offenen Austausch, haben immer wieder neue kreative Projekte und üben das kreative Denken, indem wir die unterschiedlichen Perspektiven nebeneinanderstehen lassen. Im gemeinsamen Austausch finden wir andere Blickwinkel und Lösungsideen, ohne uns Ratschläge zu geben."
Pe-KulturNetzwerk, Trebuser Straße 60, 15517 Fürstenwalde. Postanschrift: Silvia Hoffmann, Fürstenwalder Allee 1, 15518 Steinhöfel. Website unter der angegebenen Adresse, bei Facebook unter facebook.com/PeKulturnetzwerk
www.pe-kulturnetzwerk.de/Ruth Fricke war langjährig aktives und populäres Vorstandsmitglied im (seinerzeit vielseitigeren und umfänglicher arbeitenden Bundesverband BPE e.V.), bis zu ihrem krankheitsbedingten Tod 2021. Sie verstand es, innerhalb des Verbandes unterschiedliche Kräfte und Meinungen aufzuzeigen, zu moderieren und möglichst zu verbinden, war innerhalb der Selbsthilfebewegung allseitig ansprechbar und als weit vernetzte Person mit hoher Kompetenz auch in der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit sowie in gesundheits- und sozialpolitischen Gremien gefragte Stimme und anerkannte Vertretung Betroffener. Zudem engagierte sie sich für die künstlerische Betätigung Psychiatrie-Erfahrener, als gleichwertiger Teil von Selbsthilfearbeit im Bemühen um Entstigmatisierung, normalem gesellschaftlichen Miteinander aller, für mehr Gesundheit, Teilhabe und Selbstbestimmung.
Das von Ruth bereits 2006 initiierte und gegründete BPE-Kulturnetzwerk - vermutlich inspiriert durch das bildhauerische Werk der großen deutschen Psychiatrieerfahrenen Dorothea Buck - wuchs nachfolgend (publizistisch-technisch unterstützt vor allem vom Berliner Selbsthilfeaktivisten Reinhard Wojke) zu einem respektablen Vernetzungs-Forum, mit beachteten Live-Auftritten und Präsentationen von PE-Kulturschaffenden aus ganz Deutschland, wie z.B. 2011 im Berliner Kleisthaus mit Literatur, Musik und Malerei oder 2007 ähnlich in Trier auf einem Café-Open Air in der Innenstadt. Nach Ruths Versterben und wachsender BPE-Dauerproblematik, ging auch das freie Engagement dieser wichtigen Kultur-Selbsthilfearbeit im BPE immer weiter zurück. Ruth Fricke hat ihr Privatvermögen noch zu Lebzeiten als Herzensangelegenheit in eine eigene Stiftung übergeben, die konkret Projekte von Psychiatrie-Erfahrenen unterstützt.
PE-KULTURNETZWERK MIT TEAM UM SILVIA HOFFMANN
Die Art-Transmitter-Redaktion wünscht dem Netzwerk um Leiterin Silvia alles Gute, viel Spaß und Erfolg bei der Kultur-Selbsthilfearbeit. Gerne informieren wir zu den Eckdaten und aus der Selbstbeschreibung des Projekts (offensichtliche Schreibfehler wurden redaktionell korrigiert).
Auszug aus der Presseerklärung vom April 2024:
Darin wird zunächst mitgeteilt, dass eine Loslösung vom heutigen Bundesverband Psychiatrieerfahrener notwendig geworden sei, um dem Erbe und den Leitgedanken der Stiftungsgeberin wie auch der einstigen BPE-Mitgründerin Dorothea Buck würdig gerecht zu werden.
"Das KulturNetzwerk, einst gegründet von Ruth Fricke (am 1.9.2006), ist seit dem 1.1.2024 unabhängig vom BPE e.V. .. Das KulturNetzwerk, in Person die Koordinatorin Silvia Hoffmann (seit 2021), sieht sich den beiden starken Frauen, was sie einst ins Leben gerufen haben (Trialog, Aktionsbündnis, Selbstfindung, Kulturnetzwerk, Kunst, etc.), sehr verbunden. Sie selbst ist Visionärin, bewusstseinsorientiert, Ich-Arbeiterin und Pe-Künstlerin (das Leben durch Kreativität zum Ausdruck bringen), ist streitbar, trialogisch und immer hinterfragend. Das KulturNetzwerk hat sich aufgrund der Umstände in den vergangen drei Jahren breit aufgestellt. Weit über die künstlerischen Grundpfeiler hinaus hat es sich auch politisch entwickelt und vernetzt engagierte Psychiatrie Erfahrene -bundesweit- um sich gegenseitig thematisch, für das eigene Engagement, zu stärken. Das KulturNetzwerk ist jetzt als Projekt an klein aber oHo e.V. angelehnt. Klein aber oHo e.V. basiert regional (Fürstenwalde, Land Brandenburg) auf den gleichen Grundwerten, versteht sich als die Zukunft der Selbsthilfe .. und macht .. unabhängige Pe-Kultur. Stets inklusiv, breit vernetzt, mit der Grundperspektive Psychiatrie-Erfahrung .. stets verbindend denkend! ... Das KulturNetzwerk bietet Räume (in Präsenz und virtuell) um Eigenständigkeit und/oder individuelles Engagement, spielerisch und/oder gemeinschaftlich zu entdecken und fordert dazu auf .. in die eigene Stärke zu kommen, sich selbst zu helfen, ohne anderen zu schaden. .. Achtsamkeit ist eine wesentliche Eigenschaft die geübt sein will, darüber haben wir, im KulturNetzwerk, in den letzten drei Jahren einiges dazu gelernt. Oberstes Ziel .. ist, ein beständiger Ort zu sein um all dem Eigensinn Raum und Zeit zu lassen .. An jedem 23. treffen wir uns zum offenen Austausch, haben immer wieder neue kreative Projekte und üben das kreative Denken, indem wir die unterschiedlichen Perspektiven nebeneinanderstehen lassen. Im gemeinsamen Austausch finden wir andere Blickwinkel und Lösungsideen, ohne uns Ratschläge zu geben."
Pe-KulturNetzwerk, Trebuser Straße 60, 15517 Fürstenwalde. Postanschrift: Silvia Hoffmann, Fürstenwalder Allee 1, 15518 Steinhöfel. Website unter der angegebenen Adresse, bei Facebook unter facebook.com/PeKulturnetzwerk