Nachrichten
22.09.2025
AUSSERORDENTLICH – Kunst, Psychiatrie und Gesellschaft heute
DGPA e.V.-Jahrestagung vom 23.-25. Oktober in HeidelbergZu ihrer 56. Jahrestagung lädt die Deutschsprachige Gesellschaft für Kunst & Psychopathologie des Ausdrucks (Sitz München) vom 23. bis 25. Oktober 2025 ins Karl Jaspers Center for Transcultural Studies an der Universität Heidelberg ein.
Der Titel der Tagung «außerordentlich» soll laut Veranstalter (nach erklärenden Worten von Dr. med. Dr. phil. Daniel Sollberger, Geschäftsführender Präsident) auf eine Doppeldeutigkeit hinweisen. Demnach können psychische Ausnahmeerfahrungen zu einem «Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit» (Blankenburg) führen und Menschen damit außerhalb eines konventionellen Ordnungsbereichs verrücken, so dass Ausdrucksformen fremdartig, bizarr oder schlicht unverständlich erscheinen und auch ein Verlust der Verständlichkeit die Folge ist. Andererseits können psychische Ausnahmeerfahrungen aber zugleich dazu führen, dass Außerordentliches in seiner positiven Konnotation hervorgebracht wird, wie in künstlerischen Ausdrucksformen – mit Kunst, die gesellschaftlich längst bis weit in den Kunstmarkt hineinreicht.
Psychiatrie wurde und wird bis heute mit dem Thema der Ordnung in Verbindung gebracht, indem sich etwa ein gesellschaftlicher Anspruch an sie richtet, als Ordnungskraft eine Differenzierung von „gesund“ und „verrückt“ vorzunehmen und die Grenze von innerhalb und außerhalb psychischer und letztlich gesellschaftlicher Ordnung zu definieren. Zugleich aber feiert dieselbe Gesellschaft in Galerien und Musemsausstellungen Kunstwerke jener Künstlerinnen und Künstler, die mit und/oder aufgrund ihrer psychischen Ausnahmeerfahrungen eine Ausdruckskraft umsetzen. Nicht selten sind es hier sogenannte Außenseiter und Außenseiterinnen der Gesellschaft, die von den Rändern her deren Normen und kulturelle Codes aufbrechen und infrage stellen – oder zumindest so gelesen werden.
Mit dem Interesse an Außerordentlichem verbinde sich eine Sehnsucht nach Authentizität, die moderner Kunst, in ethnologischen Museen Objekten und Bildern außereuropäischer Kulturen, aber auch Kinderzeichnungen oder eben künstlerischen Arbeiten von Menschen mit Psychiatrieerfahrung zugeschrieben wird. Solche Sehnsucht ist allerdings längst gebrochen und reflektiert, etwa im Begriff der kulturellen Aneignung und im Bewusstmachen der Kehrseiten eines außerordentlichen künstlerischen Schaffens Psychiatrie-erfahrener Menschen, wenn Entstehungsbedingungen im Leiden, in Einschränkungen, im Zwang, der Entmündigung, einer institutionellen Vereinnahmung u.a.m. berücksichtigt werden.
Die DGPA-Jahrestagung 2025 will diesem Spannungsfeld, gespiegelt im Begriff «ausserordentlich», Raum geben für Differenzierung, Problematisierung und Diskussion. Das vorgesehene Programm und weitere Informationen (auch zu den Teilnahmegebühren) sind unter der angegebenen Website abrufbar.
www.dgpa.org/assets/pdf/tagungsprogramme/DGPA-Jahrestagung2025_vorl_Programm.pdfDer Titel der Tagung «außerordentlich» soll laut Veranstalter (nach erklärenden Worten von Dr. med. Dr. phil. Daniel Sollberger, Geschäftsführender Präsident) auf eine Doppeldeutigkeit hinweisen. Demnach können psychische Ausnahmeerfahrungen zu einem «Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit» (Blankenburg) führen und Menschen damit außerhalb eines konventionellen Ordnungsbereichs verrücken, so dass Ausdrucksformen fremdartig, bizarr oder schlicht unverständlich erscheinen und auch ein Verlust der Verständlichkeit die Folge ist. Andererseits können psychische Ausnahmeerfahrungen aber zugleich dazu führen, dass Außerordentliches in seiner positiven Konnotation hervorgebracht wird, wie in künstlerischen Ausdrucksformen – mit Kunst, die gesellschaftlich längst bis weit in den Kunstmarkt hineinreicht.
Psychiatrie wurde und wird bis heute mit dem Thema der Ordnung in Verbindung gebracht, indem sich etwa ein gesellschaftlicher Anspruch an sie richtet, als Ordnungskraft eine Differenzierung von „gesund“ und „verrückt“ vorzunehmen und die Grenze von innerhalb und außerhalb psychischer und letztlich gesellschaftlicher Ordnung zu definieren. Zugleich aber feiert dieselbe Gesellschaft in Galerien und Musemsausstellungen Kunstwerke jener Künstlerinnen und Künstler, die mit und/oder aufgrund ihrer psychischen Ausnahmeerfahrungen eine Ausdruckskraft umsetzen. Nicht selten sind es hier sogenannte Außenseiter und Außenseiterinnen der Gesellschaft, die von den Rändern her deren Normen und kulturelle Codes aufbrechen und infrage stellen – oder zumindest so gelesen werden.
Mit dem Interesse an Außerordentlichem verbinde sich eine Sehnsucht nach Authentizität, die moderner Kunst, in ethnologischen Museen Objekten und Bildern außereuropäischer Kulturen, aber auch Kinderzeichnungen oder eben künstlerischen Arbeiten von Menschen mit Psychiatrieerfahrung zugeschrieben wird. Solche Sehnsucht ist allerdings längst gebrochen und reflektiert, etwa im Begriff der kulturellen Aneignung und im Bewusstmachen der Kehrseiten eines außerordentlichen künstlerischen Schaffens Psychiatrie-erfahrener Menschen, wenn Entstehungsbedingungen im Leiden, in Einschränkungen, im Zwang, der Entmündigung, einer institutionellen Vereinnahmung u.a.m. berücksichtigt werden.
Die DGPA-Jahrestagung 2025 will diesem Spannungsfeld, gespiegelt im Begriff «ausserordentlich», Raum geben für Differenzierung, Problematisierung und Diskussion. Das vorgesehene Programm und weitere Informationen (auch zu den Teilnahmegebühren) sind unter der angegebenen Website abrufbar.
20.09.2025
Besondere Vernissage am 17.10. in der Kulturgießerei Saarburg
Kunstausstellung mit Werken noch unbekannter lokaler Künstler*innenIm Rahmen der Tage der seelischen Gesundheit 2025 im Kreis Trier-Saarburg veranstalten der Landkreis und der Runde Tisch Gemeindepsychiatrie Saarburg im Oktober eine Ausstellung mit Werken kunstschaffender Nutzer*innen der Psychiatrie des Kreiskrankenhauses Saarburg und der örtlichen Caritas-Tagestätte Robert-Walser-Haus. Die Vernissage ist für Freitag, den 17. Oktober um 16 Uhr angekündigt, die Ausstellung dann bis 31. Oktober montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im MGH Kulturgiesserei, Staden 130 in Saarburg zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Schirmherr der Ausstellung ist der Landrat, zur Eröffnung und als Einführung sprechen ein psychiatrischer Arzt und ergotherapeutische Vertreter der Veranstalterhäuser, umrahmt von einem musikalischen Beitrag. Weitere Information und frühzeitige Anmeldung unter mgh@kulturgiesserei-saarburg.de möglich.
Anmerkung der Redaktion: Bedauerlicherweise fehlen in der Terminbewerbung und Ausstellungsbeschreibung im Veranstaltungs-Flyer die Hauptakteure: Die Aufführung der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie relevante Angaben zu den gezeigten Arbeiten (Malerei, Zeichnung, Skulptur ..?) sucht man vergeblich.
www.kulturgiesserei-saarburg.de/Anmerkung der Redaktion: Bedauerlicherweise fehlen in der Terminbewerbung und Ausstellungsbeschreibung im Veranstaltungs-Flyer die Hauptakteure: Die Aufführung der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie relevante Angaben zu den gezeigten Arbeiten (Malerei, Zeichnung, Skulptur ..?) sucht man vergeblich.

18.09.2025
Neues Werbematerial von Selbsthilfe SeelenLaute Saar
Relaunch von Flyer und Plakat optimiert Präsentation und InformationFür die regionalen und überregionalen Präsenzen der saarländischen gemeinnützigen Selbsthilfeorganisation für seelische Gesundheit, Selbsthilfe SeelenLaute Saar (Sitz Saarbrücken), konnte das Werbematerial in einer Projektaktion im Herbst per Relaunch aktualisiert werden. Mit Oktober 2025 liegen zum bestehenden Roll-Up in erhöhter Auflage ein attraktiver neuer vierseitiger Flyer sowie ein neues Plakat in mehreren Größen vor. Das PR-Material kommt in der wichtigen Öffentlichkeitsarbeit bei Infoständen auf Tagungen, Fach- und Kulturtagen, bei Auslagen in Einrichtungen und öffentlichen Stellen, bei den Selbsthilfe SeelenLaute-Eigenveranstaltungen oder per Anforderung im Postversand zum Einsatz. Die Resonanzen sind positiv.
Die frischen Versionen konnten dank Förderunterstützung seitens des saarländischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit produziert und erstverteilt werden. So wird der Flyer jetzt einem Teil der weit verbreiteten Selbsthilfezeitung SEELENLAUTE beigelegt und die Selbsthilfe-Kontaktstelle KISS in Saarbrücken erhält ein größeres Kontingent. Selbsthilfe-Foren, Newslettern und Websites wird eine digitale Online-Version zur Verfügung gestellt.
Die direkte Vor-Ort-Nutzung der professionalisierten Präsentationsmittel ist in 2025/26 beispielsweise auf Info- und Beratungsständen in der Saar-Lor-Lux-Region oder für Workshop-Termine von Selbsthilfe SeelenLaute Saar in Saarbrücken, Püttlingen, Saarlouis, Luxemburg oder Losheim am See vorgesehen. Das Foto zeigt das überarbeitete Plakat, der neue digitale Flyer ist autorisiert hier abrufbar:
weitere Informationen (PDF)
Die frischen Versionen konnten dank Förderunterstützung seitens des saarländischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit produziert und erstverteilt werden. So wird der Flyer jetzt einem Teil der weit verbreiteten Selbsthilfezeitung SEELENLAUTE beigelegt und die Selbsthilfe-Kontaktstelle KISS in Saarbrücken erhält ein größeres Kontingent. Selbsthilfe-Foren, Newslettern und Websites wird eine digitale Online-Version zur Verfügung gestellt.
Die direkte Vor-Ort-Nutzung der professionalisierten Präsentationsmittel ist in 2025/26 beispielsweise auf Info- und Beratungsständen in der Saar-Lor-Lux-Region oder für Workshop-Termine von Selbsthilfe SeelenLaute Saar in Saarbrücken, Püttlingen, Saarlouis, Luxemburg oder Losheim am See vorgesehen. Das Foto zeigt das überarbeitete Plakat, der neue digitale Flyer ist autorisiert hier abrufbar:
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